FDP Parteitag befasst sich mit Gesundheitspolitik „Situation unserer Krankenhäuser und hausärztliche Versorgung im Oberbergischen Kreis“

Im Rahmen des außerordentlichen Kreisparteitags der FDP Oberberg zur Wahl der Delegierten zur Landesvertreterversammlung der FDP NRW für die Europawahl hat der Kreisverband zu einer Information und Diskussion zum Thema „Situation unserer Krankenhäuser und hausärztliche Versorgung im Oberbergischen Kreis“ geladen. Zu Gast waren Susanne Schneider MdL, Gesundheitspolitische Sprecherin der FDP-Landtagsfraktion NRW, Sascha Klein, Hauptgeschäftsführer der oberbergischen Klinik Holding Gummersbach, Jan-Philipp Kasch, Regionaldirektor der GFO-Kliniken, Engelskirchen sowie die Ehrenvorsitzende der FDP Oberberg und Gesundheitspolitische Sprecherin der Kreistagsfraktion, Ina Albowitz-Freytag.

Eingeleitet wurde der Kreisparteitag durch eine Einordnung der aktuellen Geschehnisse der Weltpolitik durch den Kreisvorsitzenden, Dominik Trautmann. Hierbei verurteilte er insbesondere die Terrorangriffe der Hamas auf Israel und appelliert an ein energisches Vorgehen gegen den aufsteigenden Antisemitismus in Deutschland und eine deutliche Antwort des Rechtsstaats.

Im Anschluss eröffnete die Diskussion ein Vortrag von Susanne Schneider zum aktuellen Sachstand der Krankenhausreform, aber auch zur von der FDP eingeführten Landarztquote. Letztere wurde bei Studenten gut angenommen. Diese Quote besagt, dass zehn Prozent der Medizinstudienplätze an Bewerber vergeben werden sollen, wenn diese sich verpflichten, später in der Region als Hausarzt zu arbeiten. Diese wurde bereits unter der vorherigen Schwarz-Gelben Landesregierung eingeführt. Darüber hinaus plädiert sie für die Abschaffung des Numerus clausus beim Medizinstudium, da das Abiturzeugnis nur bedingt eine Aussagekraft über die Befähigung eines Arztes aussagt.

Ina Albowitz-Freytag resümiert anschließend die letzten 40 Jahre Gesundheitspolitik in Oberberg, welche sie durchgehend begleitet hat und gab einen Rückblick auf die verschiedenen Projekte. Besonders hervorgehoben hat sie die Gründung der Akademie Gesundheitswirtschaft und Senioren (AGewiS), welche die Förderung und Ausbildung von Personal im Oberbergischen Kreis stark nach vorne gebracht hat. Ina Albowitz-Freytag fand aber versöhnliche Worte für die lokalen Stakeholder: „Bei der Gesundheitspolitik in Oberberg gab es schon immer ein hin und her, aber letztlich wollen alle hier das Beste für die Menschen im Kreis.“

Daran anknüpfend beschrieb Sascha Klein die aktuelle Situation der Krankenhäuser, spezifisch in Oberberg. Hierbei betonte er die Hauptproblematik, die Finanzen. Besondere Schwierigkeit bringt das geschaffene Defizit durch die Inflation, wodurch mittlerweile die Hälfte aller Krankenhäuser rote Zahlen schreibe. Insolvenzen sind auch im Oberbergischen Kreis aktuell nicht auszuschließen.

Abschließend appellierte er an die Landes- und Bundespolitik, dass die Anzahl an Studienplätzen im medizinischen Bereich erhöht werden müsste. Hier gibt es aktuell einen großen Überschuss an Interessenten, die letztlich abgelehnt werden, obwohl Mediziner so dringend gebraucht werden. Dies würde, zwar nicht unmittelbar aber auf lange Sicht auch den Fachkräftemangel bei Ärzten abmildern.