Die Kreishauserweiterung oder die 200 Millionen-Legende der SPD

Auf dem jüngsten SPD-Parteitag wollte Dr. Sven Lichtmann in seinem Bericht aus der Kreistagsfraktion einen Volltreffen landen. Behauptete er doch, dass der Gummersbacher Kämmerer Halding-Hoppenheit (CDU) in der Haushaltsdebatte in Gummersbach verkündete habe, dass das Projekt Kreishauserweiterung 200 Millionen Euro kosten würde. In der nachfolgenden Kreisbauausschusssitzung hat der zuständige Baudezernent Felix Amann den aktuellen Sachstand erläutert und die  genannten 200 Millionen als „aus der Luft gegriffen“ bezeichnet.

Tatsächlich lag  das Ergebnis der Kosten aus dem Wettbewerb im Jahre 2019 bei 60 Millionen Euro. Der Kreis ist aber bei der Kalkulation des Erweiterungsbaus sicherheitshalber immer von 80 Millionen ausgegangen. Wo die Kosten aktuell, nachdem z.B. die kostenträchtige Tiefgarage entfallen konnte und im Detail Veränderungen vorgenommen wurden, tatsächlich liegen wird erst im Sommer 2024 feststehen. Dann kann die  Kostenschätzung nach DIN 276 erfolgen. Bis dahin gibt es keine aktuellen Zahlen.

Der Sachstand  müsste nach den regelmäßigen Berichten im Bauausschuss und Kreistag auch der SPD bekannt gewesen sein. Aber es war wohl zu verlockend den Hinweis des Kämmers aus Gummersbach für bare Münze zu nehmen. Der sei ja in der CDU und Stadtkämmerer und müsse es ja wohl wissen; so die Begründung der Sozialdemokraten. Der Kämmerer habe die Information aus dem Kreishaus, sagt aber nicht von wem. Mit  den in der Sache befassten Personen hat er jedenfalls nach allem was bekannt ist nicht gesprochen.

Die SPD ist von Anfang an gegen das Projekt Kreishauserweiterung  und negiert, dass eine Verwaltung, die auf unzählige und unwirtschaftliche Standorte im Stadtgebiet Gummersbach verteilt ist, erhebliche Kosten produziert und nicht optimal und im digitalen Zeitalter auch nicht sicher tätig sein kann. Addiert man die Kosten die für Mieten, provisorische Maßnahmen, ineffiziente Heizungsanlagen, überdimensionierte Arbeitsplätze etc. entstehen, haben diese Beträge als konsumtive Ausgaben erhebliche Auswirkungen auf die Kreisumlage mit steigender Tendenz.  Der Erweiterung des Kreishauses hingegen gelangt als Investitionsmaßnahme nur mit den Abschreibungen in die Kreisumlage und ist für die Kommunen insoweit auch finanziell die bessere Lösung.  Die Kommunalfinanzen scheinen  daher nicht im Blickfeld der SPD gewesen zu sein.