Brief von Ina Albowitz-Freytag an Finanzminister Christian Lindner

Lieber Herr Lindner,

ich weiß, dass ich garantiert nicht die Erste bin, die Sie daran erinnert, was die augenblickliche Benzinpreisgestaltung  für die Menschen im Oberbergischen bedeutet. Sie selbst kommen aus dem Bergischen und sind selber jahrelang  gependelt. Tausende Frauen und Männer fahren jeden Tag aus unseren Regionen in die Ballungszentren um dort zu Arbeiten und damit auch Steuern zu zahlen, die Sie ja als Finanzminister auch benötigen. Aber sie müssen es sich auch leisten können nach Köln, Düsseldorf oder ins Ruhrgebiet zu fahren.

Der ÖPNV ist mäßig, dass wissen Sie, also brauchen sie das Auto um zu ihrem Arbeitsplatz zu gelangen. Der WDR hat gestern eine Aufschlüsselung veröffentlicht, wie sich der Spritpreis in Deutschland zusammensetzt. Von unseren Europäischen Nachbarn, die deutlich unter unserer Preisgestaltung liegen, ganz zu schweigen.

Seitdem steht das Telefon bei mir nicht mehr still!!! Die Menschen wissen sehr genau, das Sie der Finanzminister der BRD sind und die Preisgestaltung mit zu verantworten haben.

Da nützt auch mein Hinweis auf eine Erhöhung der Pendlerpauschale in Zukunft nichts. Sie wollen jetzt !! das gehandelt wird und nicht in einigen Wochen oder Monaten.

Ich bitte Sie sehr herzlich um einen Vorschlag, wie wir den Druck auf unsere Bürger entlasten können. Deutschland engagiert sich über die Maßen in der Hilfe für die Ukraine und ich möchte, dass dies auch so bleibt, aber die Bürger in NRW engagieren sich innerhalb weniger Monate zum zweiten Mal stark für Hilfsbedürftige. Sie können nicht, ihre Hilfe an der Ahr, für die Ukraine und für andere Notleidende aufrecht halten, wenn sie selbst inzwischen an ihre Grenzen kommen. Ich rede jetzt nicht von den Gutsituierten, sondern von den vielen Normalos die auch heute noch bereit sind zu spenden und sich einzubringen.

Meine Bitte, an Sie persönlich, aber auch an unsere Bundestagsfraktion, wir brauchen dringend eine Lösung die sofort spürbar ist!

Ich hoffe, es geht Ihnen gut und Sie sind gesund.

Liebe Grüße aus dem Oberbergischen

Ihre Ina Albowitz-Freytag