75 Jahre Kreistagsfraktion Oberberg - Teil 2

Klar war bei den Wahlen 1975, dass es größere politische Veränderungen geben würde. Aber würde die CDU mit den neuen katholischen Kommunen die absolute Mehrheit holen? Am Wahlabend war klar, dass dies der Fall war. Die FDP erreichte mit 8,4% ein respektables Ergebnis. Walter Peters führte auch die neue Fraktion; Jürgen Lange aus Radevormwald wurde stv. Landrat. Fritz Solbach und Hermann Schuster vervollständigten die nun vierköpfige Fraktion. Bereits 1979 wurde wieder gewählt. Die FDP erreichte mit 9,3 % eine leichte Verbesserung und mit Jutta Schmidt aus Radevormwald zog nach 31 Jahren ausschließlich männlicher Politik die 1. Frau in die Fraktion ein. Mit dem Nümbrechter Gerhard Breidenbach, dem Direktor des Hollenberg- Gymnasiums, wurde ein neuer Fraktionsvorsitzender gewählt; Walter Peters hatte sich aus der Kreispolitik zurückgezogen. Zunächst kurz Dr. Albrecht Menke und dann Fritz Sohlbach wurden stv. Landrat. Die CDU hatte die absolute Mehrheit, arbeite aber relativ eng mit der FDP zusammen. Bei den Wahlen 1984 stand die FDP-Politik unter keinem guten Stern. Lediglich 6 % der oberbergischen Bevölkerung stimmten für die Liberalen. Neuer Fraktionsvorsitzender wurde Horst Kienbaum, Direktor des Grotenbach-Gymnasiums Gummersbach. Ihm zur Seite standen Jutta Schmidt als stv. Landrätin und aus Waldbröl Karl-Egon Siepmann. 1989 ging es mit fast 7 % wieder etwas aufwärts mit der FDP. Ina Albowitz-Freytag wurde stv. Landrätin und Horst Kienbaum blieb Fraktionsvorsitzender und wurde 1991 von Gerhard Welp aus Hückeswagen abgelöst. Ina Albowitz, Kreisvorsitzende der FDP und Bundestagsabgeordnete sowie Friedhelm Dudak aus Wiehl gehörten der Fraktion an. Die Liberalen bildeten eine Koalition mit der CDU. Im Zuge dessen wurde mit Michael Richter erstmals ein FDP-Mitglied Kreisdirektor im Oberbergischen Kreis. Er blieb dies acht Jahre bis Anfang 1997 und wurde später Vorstand des Aggerverbandes. Dann kamen die Wahlen 1994, erstmals zeitgleich zur Bundestagswahl, letztmals mit 5 %-Hürde und zudem für die FDP zu keinem guten Zeitpunkt. Die Erwartungen der FDP Oberberg waren daher auch bescheiden. Es kam jedoch viel schlimmer! Mit lediglich 4,2 % schafften die Liberalen den Einzug in den Kreistag nicht mehr. Es siegten mit einer Stimme Mehrheit erstmals in Oberberg SPD und Grüne. Herbert Heidtmann (SPD) aus Bergneustadt wurde Landrat. Während der Wahlperiode wurde der CDU-Oberkreisdirektor Dr. Ammermann von Heribert Rohr (SPD) abgelöst. Auf Michael Richter folgte mit Norbert Wolter ein grüner Kreisdirektor. Die Liberalen waren erstmals außen vor und mussten sich komplett neu aufstellen.